Von Reudnitz zur Jägereiche und zurück

An einem heißen Sonntagnachmittag mache ich mich auf dem Weg zur Jägereiche.

Start ist diesmal auf einem kleinen Parkplatz der Siedlung Reudnitz. Reudnitz ist eine uralte Waldsiedlung die im Dreißigjährigen Krieg verwüstet, und bis auf einen kleinen Siedlungsrest nicht wieder aufgebaut wurde.

Heute findet sich in der Hauptsache eine Gaststätte, die Waldschänke, ein sehr schön gelegenes Hotel, ein Teich, eine Schafzucht und ein langsam verfallendes altes Gehöft. Die Hauptattraktion ist aber der wunderbare Wald rundum.

Auf den ersten Metern folge ich nicht dem ausgebauten Wanderweg, der durchaus fahrradtauglich ist, sondern biege etwas eher ab, um zwei alte Fischzuchtteiche, die heute als Trinkwasserreserve dienen ( den Sauteich und den Suhlteich ) zu besichtigen. Es entstehen mehrere schöne Fotos, die unter anderem als Grundlage für ein Panorama dienen.

Weiter durch den Wald zum Hauptweg. Hier, im Wald, ist nicht viel von der Hitze zu spüren. Der Städter merkt irgendwann den höheren Sauerstoffgehalt der Luft, fühlt wie wichtig diese Wälder für uns sind, wie schützenswert.

Das Gelände ist spürbar hügelig, in der Hauptsache geht es erstmal bergauf. Bald folgt der Weidenteich. Der Frosch Pit und sein Kumpel Pat springen schnell vom Ufer ins flache Wasser.

Auch die Libelle Isolde hat einen Partner zum Liebesspiel(?) gefunden. Es lohnt sich zu verweilen, und die Natur zu beobachten. Hier “entschleunigt” sich das Leben, wenn man sich nur die Zeit nimmt.

Weiter führt der Weg immer leicht bergan durch Mischwald, bald komme ich am ausgetrockneten Hirschteich vorbei. Immer weiter gehts es durch das Naturschutzgebiet “Reudnitz” . Wer will, findet immer wieder Abzweige die auf ruhige Waldlichtungen führen. Ab und zu lädt eine Bank zum ausruhen ein.

Ich lasse mir dazu aber keine Zeit und überquere bald, das NSG verlassend, die Ortsverbindungsstraße zwischen Lausa und Dahlen.

Auf dem hier gelegenen Parkplatz könnte man ebenfalls eine kürzere Wanderung zur Jägereiche beginnen.

Der Wald am Ende des Parkplatzes wirkt nun nicht mehr so dicht und etwas niedriger, es ist hier halt sehr abwechslungsreich. Vom reinen Kiefernwald über Mischwald und Buchenwald finden sich auch Birken, Eichen und alle anderen in Mitteleuropa vorkommenden Arten bis hin zum Auenwald rund um die Teiche.

Immer gerade durch, der Nase nach, erreiche ich bald die Jägereiche. Sie befindet sich im Zentrum der Dahlener Heide an einer Kreuzung von sechs Wegen.
Das Flurstück hieß schon 1591 “An der Jeger Eychen” . Zur Erinnerung an die letzte Hofjagd des Kurfürsten August wurde hier 1763 eine Gedenksäule errichtet. Reste dieser Säule befinden sich heute in der Dorfkirche zu Sitzenroda. Eine spätere Nachbildung wurde 1945 geborgen, und steht heute im Heimatmuseum von Dahlen. Nunmehr befindet sich hier die dritte Ausführung von 1995 und eine Schutzhütte lädt zur Rast.

Ich mache mich jetzt auf den Rückweg, natürlich über einen alternativen Weg zunächst in Richtung “Hospitalhütte”. Alles ist sehr gut ausgeschildert. In der Hälfte des Rückweges überquere ich wiederum die schon genannte Straße.

Auffällig sind die vielen Anstände einer offenbar recht regen Jägergilde. Stellenweise finden sich Wege für das SUV bis an den Hochstand. Das läßt mich dann doch die Nase rümpfen. Dafür erfreut eine Futterkrippe mein Auge…

Bald erreiche ich wieder die Ortslage Reudnitz, zunächst am Hotel, dann die Gaststätte. An der kleinen Schafzucht vorbei finde ich zurück zum Ausgangspunkt, zum Parkplatz.

Die Tour war ca. 10 Kilometer lang und ich war ca. 3 Stunden unterwegs. Mit kleinen Abweichungen ist die Strecke mit dem Fahrrad gut befahrbar. Der Radler sollte allerdings bergauf nicht so schnell außer Puste kommen. Familien mit Kindern fühlen sich ebenfalls bestimmt wohl. Sehr lehrreich über die Natur ist es allemal.

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Reudnitz (Gem.Cavertitz) bei Wikipedia